-Stallungen-

Nighthawk

Hallo Lucille, meine ich lächelnd. Ich schaue über die Boxenwand. Auf der Stallgasse ist nichts sehr spannendes los.
Mir gehts... Prima, wiehere ich. Ganz kurz verschwindet er Glanz aus meinen Augen. Die wunderschöne, weite Wiese... Meine Heimat... Mein Zuhause...
Nein. Mir gehts gut hier, denke ich und nehme einen Schluck aus der Selbsttränke.

Nurejews Royal Flush

Epona ist wirklich freundlich. "Danke dir", meine ich und nehme dankbar die mir hingereichten Leckerchen entgegen. Ich revanchier mich dann mal bei gelegenheit. Obwohl ich wusste, dass ich nie, nie und nimmer was Leckeres bekommen würde. Ewigs Heu und... Hafer. Anya war schon lange nicht mehr gekommen. Wenn sie wieder kommen würde, dann bekäme ich sicher auch was, was ich abgeben könnte. Bestimmt.
Ich schaue zu Epona. "Du hast eine tolle Besitzerin"
Im selben Moment höre ich Schritte. Ich erkenne sie sofort. Ein Ausdruck der Abneigung huscht über mein Gesicht.
Schön rausgeputzt hat er sich, mal wieder. Sattel und Trense liegen schon auf der Boxentür, die aufgeklinkt wird. Ich trete zurück. Mehrmals. Aber... Das wird nichts nützen. Ein Hauch der Enttäuschung erfasst mich, als ich das kalte Metall in meiner Schnauze fühle. Ich daachte, dass ich wenigstens einmal davon verschont bleiben würde. Doch... Natürlich war das nicht so. Ohne mich vorher zu striegeln, klatscht er mir den Sattel auf den Rücken. Ich zucke nicht zusammen. Wieso auch? Stattdessen werfe ich einen ängstlichen Blick meinen vernarbten Beinen entlang. Werden sie erneut standhalten?
Ich werde weggezerrt.
"Adieu", sage ich mit zusammengebissenen Zähnen zu Epona, dann bin ich endgültig aus dem Stall verschwunden.

-->Gelände

Epona

Draußen hat es diese Nacht geschneit. Ich stehe in meiner Box, doch meine Gedanken sind an diesem Weihnachten ganz weit weg. Ich vermisse Anne, sie war schon lange nicht mehr da. Was sie wohl hatte? Leise schnaube ich.
In diesem Moment öffnet sich das Tor, Schneeflocken werden von einem eisigen Wind herein geweht. Anne ? Aufgeregt schaue ich Richtung Tür. Sie ist es! Ich wiehre ihr entgegen. Sie läuft auf mich zu. Öffnet die Tür und umarmt mich. Ich genieße diesen Moment. Ich genieße sie in ihrer schwarzen Reithose zu sehen.
Zum Frühstück gibt es heute mein Lieblingsessen, warmen Haferbrei mit einem ganzen Glass Honig drin. Ich wende mich sofort dieser Köstlichkeit zu und Anne fängt an mein Fell zu bürsten. So stehen wir da, Anne und ich. Nur wir zwei.
Sie geht! Nicht gehen! ich wiehere ihr hinterher. Und nach zwei Minuten taucht sie auch wieder mit Sattel und Trense auf. Ich schlecke die Reste des Haferbreis aus meinem Trog. Mann hat das gut geschmeckt. Einfach lecker ! Anne sattelt mich. Das Vorderzeug wird angelegt und die Gamaschen und das Martingal verschnalt. Sie zieht sich ihren Helm und einen Mantel an, führt mich aus der Box. Die Stallgasse entlang. Die meisten der anderen Pferde schlafen oder dösen noch. Ein paar schauen uns aber auch verschlafen hinterher. Ich schnaube. Ich bin gespannt wo es hin geht, denn draußen dämmert es erst.

--> Reitgelände

--- > Springplatz ( epona )

Das Tor steht offen , ich jage hinein . Die Stallgasse entlang , vorbei an den Pferden die mir verdutzt nach schaun. In meiner Box verharre ich für einen Augenblick. Ich bin wütend , auf mich , auf Tom , auf die ganze Welt.

Immer wieder schlage ich gegen die Wände meiner Box. ich will sie kaputt machen , genau wie dieser Stall mich . Noch nie hatte ich einen Menschen so verletzt.

ein Mädchen schließt schnell meine Tür und ruft jemanden . In kurzer Zeit hat sich eine kleine Menge an Leuten sich um meine Box versammelt. Aber keiner traut sich zu mir . Sie haben Angst vor mir . Angst. Ich schäme mich . Wieder überkommt mich diese Wut. Ein Holzbret gibt nach . Splitter bohren sich in mein Bein . Die Menschen tretten ein Stück zurück . Überall in meinem Bein stecken die Splitter sie bohren sich tief in mein Fleisch . Noch mehr Schmerzen . Sie überwältigen mich . Ich gehe zu Boden . Mein Bein . Es tut so weh .
Ich schließe meine Augen . Nehme meine ganze Kraft zusammen .
Ich rappel mich wieder auf. Stehe nun zitternd da , doch niemand traut sich mir zu helfen . Alles stehen sie nur da . Stehen da und tuen nichts. Schauen weg. Schließlich bin ich dich nur ein Pferd . Ersetzbar ?

Nurejews Royal Flush

Niklas hatte mich wieder versorgt, ja, sogar ein bisschen gestriegelt und die aufgeribschten Fellteile eingesalbt. So kannte ich ihn gar nicht. Irgendetwas lag in der Luft.

Ich sehe Epona reinrennen. Sie scheint panisch, als hätte sie grosse Schmerzen.
Erst als sie zusammenklappt, begreife ich. Sie lebte auch nicht in dieser heilen Welt mit ihrer tollen Besitzerin. es schmerzt, die stolze Stute so zu sehen.

"Epona!" , schreie ich panisch und knalle gegen die Boxenwand. Sie gibt nicht nach. Hat sie noch nie. Und ich hatte oft drein gehauen, mit meiner grössten Kraft.
Ich haue trotzdem dagegen. Ich bin stark, sehr stark. Bedrohlich erscheint mein kräftiger Körper, als ich ihn mit voller Kraft gegen die Wand haue, die mich von der verletzten Epona trennt.
"Das Miststück macht uns den Stall kaputt!", höre ich jemanden schreien. "Los, stellt ihn rüber zu dem anderen verfluchten Gaul! Diese Boxen kosten viel Geld! Los, macht schon!", hektisch scheuchen mit die Stallmädchen rüber. Sie öffnen sogar das Tor zu Eponas Box für mich.
Eigentlich seltsam, wie naiv die Zweibeiner sind. Sie lassen mich laufen, nur, um ihre schöne Stalleinrichtung zu retten. Wenn Niklas das wüsste...
Ich schaue zu Epona herab.
"Wie kann ich dir helfen?", meine ich leise, damit ich sie nicht noch panischer mache.
Ich sehe, wie die Leute sich immer neugieriger über die Boxenwand lehnen.
Innig hoffe ich, dass Niklas nicht unter ihnen ist. Und auch nicht der, der Epona so zugerichtet hatte.

Epona

Ich höre Nuri, und dann spüre ich ihn auch. Ich bin so froh dass er da ist. Ich rapple mich auf. Ich beruhige mich. Aber mein Bein schmerzt und ich sehe dass es rot ist. Die Splitter der Boxenwand stecken noch immer in ihm. Doch ich denke nicht mehr an den Schmerz, als ich sehe was ich getan habe. Ein Brett der Boxen wand ist kaputt und die Menschen sind wütend und ängstlich. Was habe ich getan? Es ist als ob mein Herz aufgehört hätte zuschlagen als ich ihn sehe, Tom. Die Wut und Schmerz sehe ich in seinem Blick, der Blick der mich so bedrohlich durchbohrt. Der Schmerz und der Wille hier zu überleben kehren zurück in meinen Körper. Ich richte mich auf. Nicht ich muss mich schämen, nein er.
Die Leute treten zurück, als sich Tom humpelnd meiner Box nähert. Wenn du glaubst, dass es jetzt vorbei ist hast du dich geschnitten. Das bekommst du dummes Vieh zurück.
Wir starren uns an, keiner weicht dem Blick des anderen aus. Das Geräusch von Sirenen lässt uns aufschrecken und zwei Ärzte kommen herein. Tom wird verarztet, doch ich, ich kann ja ruhig die Schmerzen aushalten.

Langsam verdrücken sich die Leute, kümmern sich um die anderen Pferde. Bloß ein Junge beleibt steht. Er öffnet meine Tür, er kommt immer näher. Ich gehe einen Schritt zurück. Er streckt mir seine Hand entgegen. Ich lasse ihn an mich heran. Langsam und vorsichtig nimmt er mir Sattel und Trense ab. Nuri steht neben mir, das gibt mir Sicherheit und ich zucke nur kurz zusammen, als der Junge die Splitter aus dem Bein entfernt und es versorgt. Dann geht er ohne ein Wort. Ich schließe einfach die Augen und genieße es, endlich mal wieder so nahe mit einem Pferd zusammen zustehen. Nicht immer durch ein Gitter getrennt.

Niklas darf nicht kommen. Er darf nicht. Keiner darf kommen. Ausser der Tierarzt. Der soll verdammt noch mal schnell herkommen!
Und würde diese Bestie eines Mannes Epona noch einmal so zurichten, so würde ich das verhindern. Genauso wie mit all den anderen Pferden. Ich würde mich wehren, damit sie irgendwann einmal alle frei sein können, frei wie der Wind. Damit sie endlich ihr Leben bekommen, ihren Respekt, den sie sich verdienen.
Egal, ob ich drauf gehen würde.
Ich war ein grosses, starkes Pferd. Niklas, vor dem hatte ich Angst, Panik. Aber von niemandem sonst. Das Leiden der anderen, das würde mir die Kraft geben. Irgendwann würde ich meinen Kampf gewinnen. Wie Lykos damals.
Ich schüttle den Kopf. Alles leere Drohungen. Ich war nur ein Pferd. Ein Pferd wie jedes andere. Unterdrückt vom Menschen, mit jeglichsten möglichen Mitteln. Selbst wenn ich eine Chance hätte, ich würde sie nicht nutzen.
Alle Mädchen mögen sich einbilden, dass die Pferde, ihre Lieblingstiere, mächtig sind, dass sie sich wehren können.
Reporter, wenn sie uns fotografieren und die Wunden entdecken, aber nichts sagen... Sie mögen sich einbilden, wir hätten genug Kraft, uns zu wiedersetzen. Sie mögen glauben, dass auch wir eine Chance haben.
Doch die Realität kennt jeder.

Wir sind Pferde.
Wir haben keine Chance.

Catch

Schon lange war niemand mehr da , ich stehe den ganzen Tag nur hier . Was hab ich falsch gemacht , das mich anscheinend keiner mehr mag . Ich habe Angst .
Wartet , vor ein paar Tagen war ein Mädchen da , sie ist mich geritten und sie war richtig nett . Ich hoffe sie kommt bald wieder.

Ich erschrecke den plötzlich steht sie vor mir, ihr Vater ist auch wieder dabei . Sie kommt zu mir in die Box , in ihrer Hand ein Halfter. Sie streichelt mir den Kopf und zieht es mir an , dann flüstert sie mir zu : " Du kommst jetzt mit zu mir " Mit zu ihr ? ich darf hier wirlklich weg . Ich freue mich wahnsinnig .

Endlich hier weg

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Hallo Pita, ich würde Catch gerne löschen lassen , da ich bei ihm einfach eine rießige Schreibblockade habe und mir nichts einfällt . Ich hoffe das ist ok für . Vieleicht ohl ich mir irgendwannein neues zweites. Aber im Moment nicht

LG NINI

Klar, mach du das so
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Nurejews Royal Flush

Ich schaute Epona wehleidig nach. Wieso... Wieso war das Leben nur so hart? Aber ich hatte keine Zeit, mir darüber den Kopf zu zerbrechen...

Niklas Frau war da, sie trug Sattel und Trense bei sich und schnallte mir beides sogleich um. Sofort verspannte ich mich. Sie war nie so böse wie Niklas, aber man konnte nie wissen. Ausserdem hatte sie mir nicht mal hallo gesagt.

Kaum habe ich realisiert, dass auch bei mir nun wieder der harte Alltag kommen würde, stand ich auch schon auf der betonierten Stallgasse.

Ich wusste nicht, wie lange meine Gelenke die Belastung noch aushalten würden, auf jeden Fall schmerzten sie mich von Tag zu Tag mehr.

Mit viel Schwung setzte sie sich in meinen Sattel, gurtete nach, nahm die Zügel auf und ritt mich hart auf den Springplatz zu.

--> Springplatz.